Die Zukunft von BGM in Zeiten von Ressourcenknappheit

Zunehmende zeitliche, finanzielle und personelle Ressourcenknappheit erschwert es Unternehmen, ein nachhaltiges und langfristiges BGM erfolgreich im Unternehmen einzuführen und umzusetzen. Wie sieht das BGM der Zukunft trotz Ressourcenknappheit aus?

Woher kommt die Ressourcenknappheit?

Die begrenzte Verfügbarkeit von Zeit, Geld und Personal stellt insbesondere für kleinere und mittlere Unternehmen eine zentrale Herausforderung dar. Steigende Anforderungen an die Betriebe in Bezug auf ihre Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz, welche durch den Druck von Kund:innen, Lieferant:innen und der Gesellschaft verstärkt werden, nehmen kontinuierlich zu. Unternehmen müssen ihre Prozesse und Strukturen oft umstellen, um diesen Anforderungen gerecht zu werden, was zusätzliche Ressourcen bindet.

Hinzu kommt der Fachkräftemangel, der es Unternehmen häufig erschwert, qualifiziertes Personal zu finden und zu binden, was ihre personellen Ressourcen einschränkt. Auch die zunehmende Komplexität der Unternehmensführung und gesetzliche Änderungen sowie neue Regulierungen stellen die Ressourcen von Unternehmen heutzutage vor zusätzliche Herausforderungen.

So sieht das BGM der Zukunft aus

1. Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im BGM

KI-basierte Systeme können große Datenmengen schnell und präzise analysieren, um wichtige Erkenntnisse über den Gesundheitszustand der Mitarbeitenden zu gewinnen. Daraus lassen sich nicht nur konkrete Handlungsempfehlungen ableiten, sondern auch individualisierte Lösungen für jeden Mitarbeitenden anbieten. KI kann beispielsweise bei der Analyse von Gesundheitsdaten, der Planung von Trainings- und Ernährungsplänen sowie der Optimierung der Arbeitsplatzgestaltung eingesetzt werden. Dadurch können betriebliche Gesundheitsmaßnahmen gezielter auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden zugeschnitten und Ressourcen effektiver eingesetzt werden.

2. Digitalisierung und hybride Konzepte im BGM

Neben rein digitalen Angeboten sind auch hybride BGM-Konzepte, die digitale und analoge Elemente kombinieren, zukunftsfähig. Die Digitalisierung bietet Unternehmen die Möglichkeit, das BGM effizienter zu gestalten. Durch den Einsatz von Technologien wie Wearables, Apps und Online-Plattformen können Mitarbeitende Gesundheitsdaten erfassen, individuelle Gesundheitsziele setzen und auf maßgeschneiderte Gesundheitsprogramme zugreifen. So können auch Beschäftigte, die nicht vor Ort oder nur teilweise im Unternehmen arbeiten, trotzdem erreicht und unterstützt werden. Digitale Tools wie Sensoren und Kameras können zudem dabei helfen, Arbeitsabläufe zu optimieren und Gesundheitsrisiken frühzeitig zu erkennen.

3. Stärkung der individuellen Gesundheitskompetenz

Die Förderung der individuellen Gesundheitskompetenz der Mitarbeitenden wird immer wichtiger. Durch gezielte Angebote zur Bewegung, Entspannung oder gesunden Ernährung können Unternehmen die Eigenverantwortung und Motivation der Beschäftigten stärken.

4. Partizipation der Mitarbeiter fördern

Ein erfolgreiches BGM der Zukunft erfordert die aktive Beteiligung der Mitarbeitenden. Unternehmen sollten daher auf partizipative Ansätze setzen, bei denen die Mitarbeitenden in die Planung, Umsetzung und Evaluation von Gesundheitsmaßnahmen einbezogen werden. Dies kann dazu beitragen, das Engagement und die Motivation der Angestellten zu steigern und das BGM nachhaltig zu verankern, auch bei begrenzten Ressourcen.

5. Kooperationen und Netzwerke nutzen

Um trotz Ressourcenknappheit ein umfassendes BGM anzubieten, können Unternehmen auf externe Kooperationen und Netzwerke setzen. Durch die Zusammenarbeit mit Gesundheitsdienstleistern, Krankenkassen, Universitäten oder anderen Unternehmen können Ressourcen gebündelt und Synergien genutzt werden. Gemeinsame Projekte und Programme ermöglichen es Unternehmen, Kosten zu senken und gleichzeitig ein breites Spektrum an Gesundheitsleistungen anzubieten.

6. Prävention und Gesundheitsförderung stärken

Ein zentraler Ansatzpunkt des BGMs der Zukunft sollte die Stärkung der Prävention und Gesundheitsförderung sein. Anstatt aufwändige und kostspielige Behandlungen von Krankheiten zu finanzieren, sollten Unternehmen vermehrt in präventive Maßnahmen investieren, die darauf abzielen, Krankheiten und gesundheitliche Probleme im Vorfeld zu vermeiden. Dazu gehören beispielsweise eine gesundheitsfördernde Arbeitsplatzgestaltung, Bewegungsangebote, Stressbewältigungsseminare und Ernährungsberatung.

Fazit

Insgesamt lässt sich festhalten, dass ein zukunftsfähiges BGM trotz Ressourcenknappheit möglich ist, wenn Unternehmen auf innovative Technologien, partizipative Ansätze, Kooperationen und präventive Maßnahmen setzen. Indem Ressourcen effizient genutzt und die Gesundheit der Mitarbeitenden als strategische Investition betrachtet wird, können Unternehmen langfristig von einem gesunden und leistungsfähigen Arbeitsumfeld profitieren.