Die Gesundheits­trends 2023

Welche Rolle spielt das betriebliche Gesundheits­management in Krisenzeiten und warum sollte es enger mit den Bereichen Arbeitsmedizin und -sicherheit verzahnt werden? Diese sechs Gesundheits­trends 2023 erwarten Unternehmen.

1. Sinnhaftigkeit

Beginnen wir mit den Basics der Gesundheits­trends 2023: Das allgemeine Verständnis von Arbeit ist im Wandel. New Work schafft Platz für Neues, dazu gehören unter anderem Remote Work, Work-Life-Blending und Corporate Purpose, also die Frage nach dem Sinn eines Unternehmens. Dabei geht es vor allem darum, Interessengruppen zu vermitteln, was das Unternehmen für sie tut. Laut einer Capgemini­-Studie ist den Arbeitnehmenden im nächsten Jahr eines besonders wichtig: das Gefühl, einer sinnhaften Tätigkeit nachzugehen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Wünsche, sich mit dem Job und Arbeitgeber zu identifizieren und beruflich weiterzubilden. Richtig in den Corporate Purpose integriert, setzen gesundheitsfördernde Maßnahmen hier an. Sie tragen durch Formate wie Eins-zu-eins-Coachings, Führungskräfte-Workshops oder auch Blended-Learning-Formate, die eine Kombination aus E-Learnings und persönlichen ­Coachings beinhalten, zur Steigerung der mentalen Gesundheit bei. Gleichzeitig werden so Persönlichkeitsaspekte gefördert und Zugehörigkeitsgefühle innerhalb des Teams vermittelt. Denn wer sich dem Arbeitgeber zugehörig fühlt, ist gewillter, ihm auch in schweren Zeiten treu zu bleiben.

2. Hybride Maßnahmen

Auch im nächsten Jahr liegen hybride Gesundheitsangebote in Unternehmen klar im Trend. Die Mischung aus Online-Formaten und persönlichen, analogen Angeboten ist bei Beschäftigten nach wie vor sehr beliebt, wie eine Studie von Owl Labs in Zusammenarbeit mit Vitreous World zeigt. So können sich Teilnehmerinnen und Mitarbeiter durch digitale Trainings oder Challenges ganz bequem im Homeoffice um ihre Gesundheit kümmern. Gleichzeitig werden sie keinesfalls allein gelassen und werden durch Formate wie Gesundheitstage oder persönliche Check-ups auch vor Ort optimal aufgefangen. Die Menschen werden dabei zielgruppenspezifisch angesprochen und ganz unkompliziert und individuell erreicht. Ihre Zeit für Gesundheit teilen sie sich selbst ein, ganz im Sinne eines neuen, modernen Arbeitsmodells.

Dass das funktioniert, haben die letzten Monate gezeigt. Und schon jetzt ist klar: Diese Lösungsformel wird sich im kommenden Jahr weiter in den Unternehmen ­etablieren und unsere Gesundheits­trends 2023 widerspiegeln.

3. Zukunftsgewandte Kommunikation

Um betriebliches Gesundheitsmanagement in Unternehmen erfolgreich umzusetzen, müssen Maßnahmen in erster Linie richtig kommuniziert werden. Hier gibt es in vielen Unternehmen nach wie vor eine Schwachstelle. Laut einer repräsentativen Umfrage von Move up werden gerade einmal zehn bis 15 Prozent der Belegschaft auf Gesundheitsangebote ihrer Unternehmen aufmerksam. Das Problem ist, dass die Angebote auf sozialen Medien im konstanten Überfluss an Content ungesehen untergehen. Sucht man beispielsweise auf Youtube nach einer Yogaübung, wird man schnell fündig. Warum sich dann den Aufwand machen und im eigenen Unternehmen nach Gesundheitsförderung suchen?

Es lohnt sich, einen Blick ins Marketing zu werfen. Laut zahlreichen Marktforschungsstudien entscheiden potenzielle Konsumentinnen und Kunden bereits nach sieben Sekunden, ob ihnen eine Marke zusagt oder nicht. Erfolgreiche Unternehmen wissen um die kurze Aufmerksamkeitsspanne ihres Publikums und richten ihre Kommunikationsstrategie entsprechend aus. In Bezug auf betriebliches Gesundheitsmanagement bedeutet das: Der großzügig bedruckte DIN-A4-Flyer hat ausgedient, kurze, knackige Formate müssen her. Besonders Videoclips sind beliebt. Es lohnt sich also, mutig zu sein und neue Medien auszuprobieren.

4. Gamification und Nudging

Das übergeordnete Ziel von betrieblichem Gesundheitsmanagement liegt in der Verhaltensänderung von Beschäftigten hin zu mehr Gesundheitsbewusstsein. Im besten Fall wird erreicht, dass Personen gesünderes Verhalten sowohl am Arbeitsplatz als auch in ihren privaten Alltag integrieren. Dafür ist es wichtig, dass sie von sich aus motiviert sind, an den Maßnahmen teilzunehmen und auch daran festzuhalten. Hierbei helfen Gamification und Nudging. Gamification bedeutet, dass eine Anwendung mit spieltypischen Elementen in einen spielfremden Kontext gesetzt wird. Die Strategie verwendet Anreize wie Belohnungen oder Ranglisten, um Fortschritte aufzuzeigen und spielerisch den Ehrgeiz von Teilnehmenden zu wecken. Die Maßnahme wird dadurch motivierter, häufiger und auch länger genutzt. So nehmen Beschäftigte durch eine teaminterne Challenge beispielsweise das Rad zur Arbeit statt der Bahn und werden spielerisch zu mehr Bewegung angeregt.

Nudging („Anstupsen“) erzeugt, ähnlich wie Gamification, Anreize, jedoch geht es hierbei nicht ums Spielen. Die Beschäftigten werden vielmehr zu gesünderem Verhalten angeregt, ohne dass sie es bewusst wahrnehmen. Beispielsweise indem große, bunte Treppenschilder neben kleineren Aufzugschildern Mitarbeitende zum Treppensteigen inspirieren.

5. 360-Grad-Betreuung

Arbeitssicherheit und -medizin sowie betriebliches Gesundheitsmanagement sind allesamt Teilbereiche aus dem Überbegriff „gesunde Arbeit“, die rein auf dem Papier eigentlich nicht zusammengehören. Dennoch sollten gerade diese Bereiche in Zukunft stärker ineinandergreifen – und das aus einem ganz einfachen Grund: 360-Grad-Betreuung.

Angenommen, eine Person braucht Physiotherapie. Dann geht sie erst zum Hausarzt, dann zur Orthopädin und erst dann zur Physiotherapie. Zwischendrin sind lange Wartezeiten. Ist die Person dagegen mit den Beschwerden in einer Rehaklinik, bekommt sie direkt umfassende Betreuung – alles an einem Ort und aus einer Hand. Dieses Prinzip lässt sich auf Maßnahmen zum betrieblichen Gesundheitsmanagement übertragen, indem es mit Arbeitssicherheit und -medizin verzahnt wird. So bekommen Mitarbeitende nach einer arbeitsmedizinischen Untersuchung beispielsweise ein Angebot zu einem digitalen Ergonomie-Seminar empfohlen. Das führt dazu, dass sie sich aufgehoben und umfassend beraten fühlen.

6. Gesundheit und die Generation Z

Auch im nächsten Jahr steht das Recruiting neuer Talente bei vielen Unternehmen an erster Stelle. Ein Trend, mit dem Unternehmen bei den Bewerberinnen und Kandidaten der Generation Z punkten können, ist das betriebliche Gesundheitsmanagement. Denn laut einer aktuellen Studie der Universität Bamberg finden gut sieben von zehn Personen entsprechende Maßnahmen entscheidend für die Attraktivität eines Unternehmens. Gesundheitsangebote für die junge Generation, wie Gesundheitstage zu den Themen Bewegung, mentale Gesundheit und gesunde Ernährung, lohnen sich und sind auch im nächsten Jahr eine Investition in die Zukunft.

Mit diesen Gesundheits­trends 2023 sind Sie als Unternehmen gut gewappnet und fördern Sie die Gesundheit der Mitarbeitenden nachhaltig.

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