In den letzten Jahrzehnten haben sich die Themen Gesundheit und Nachhaltigkeit als zentrale Herausforderungen der globalen Agenda herauskristallisiert. Sie sind eng miteinander verflochten und beeinflussen sich gegenseitig.
Gesundheit und Nachhaltigkeit: Begriffsdefinition
Gesundheit wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens definiert, und nicht nur als das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen. Nachhaltigkeit hingegen bezeichnet die Entwicklung, die die Bedürfnisse der gegenwärtigen Generation befriedigt, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen.
Die Verbindung zwischen Gesundheit und Umwelt
Die Gesundheit des Menschen ist stark von der Umwelt abhängig, in der er lebt. Saubere Luft, reines Wasser und ein stabiles Klima sind grundlegende Voraussetzungen für ein gesundes Leben. Umweltverschmutzung, Klimawandel und Verlust der Biodiversität können hingegen erhebliche negative Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit haben.
Luftqualität: Luftverschmutzung ist eine der größten Umweltgefahren für die menschliche Gesundheit. Feinstaub, Stickoxide und andere Schadstoffe aus Verkehr, Industrie und Haushalten tragen zu Atemwegserkrankungen, Herz-Kreislauf-Problemen und Krebs bei. Maßnahmen zur Reduktion der Luftverschmutzung, wie der Umstieg auf erneuerbare Energien und die Förderung des öffentlichen Nahverkehrs, haben daher sowohl positive gesundheitliche als auch nachhaltige Effekte.
Wasserqualität und -verfügbarkeit: Zugang zu sauberem Trinkwasser ist essenziell für die Gesundheit. Verschmutzung durch Chemikalien, Plastik und pathogene Mikroorganismen bedroht die Wasserressourcen weltweit. Nachhaltiges Wassermanagement und der Schutz von Wassereinzugsgebieten sind daher entscheidend für die Gesundheitsvorsorge.
Klimawandel: Der Klimawandel beeinflusst die Gesundheit direkt und indirekt. Hitzewellen, Extremwetterereignisse und die Ausbreitung von vektorübertragenen Krankheiten (wie Malaria und Dengue) stellen erhebliche Gesundheitsrisiken dar. Klimaschutzmaßnahmen können daher die Gesundheitsbelastungen reduzieren und gleichzeitig zur Nachhaltigkeit beitragen.
Ernährung, Gesundheit und Nachhaltigkeit
Eine nachhaltige Ernährung ist ein zentraler Punkt, der die Verbindung zwischen Gesundheit und Nachhaltigkeit verdeutlicht.
Ernährungsgewohnheiten: Eine Ernährung, die reich an pflanzlichen Lebensmitteln und arm an tierischen Produkten ist, wird zunehmend als vorteilhaft sowohl für die Gesundheit als auch für die Umwelt angesehen. Pflanzliche Ernährung kann das Risiko für chronische Krankheiten wie Herzkrankheiten, Diabetes und Krebs senken und gleichzeitig den ökologischen Fußabdruck verringern.
Lebensmittelproduktion: Die Art und Weise, wie Lebensmittel produziert werden, hat große Auswirkungen auf die Umwelt. Industrielle Landwirtschaft kann zu Entwaldung, Verlust der Biodiversität und hohem Treibhausgasausstoß führen. Nachhaltige Landwirtschaftspraktiken, wie ökologische Landwirtschaft und regenerative Anbaumethoden, fördern die Bodengesundheit, reduzieren die Umweltbelastung und tragen zur Erhaltung der Biodiversität bei.
Lebensmittelverschwendung: Etwa ein Drittel aller produzierten Lebensmittel weltweit landen im Müll. Diese Verschwendung hat nicht nur ökologische Auswirkungen, sondern auch gesundheitliche, da Ressourcen wie Wasser und Energie unnötig verbraucht werden. Initiativen zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung können daher signifikante positive Effekte auf Nachhaltigkeit und Gesundheit haben.
Die Umwelt und unsere Psyche
Die Themen Umwelt, Nachhaltigkeit und Klimakrise sind in den letzten Jahren immer mehr in den Fokus gerückt. Dies hat nicht nur ökologische und wirtschaftliche, sondern auch tiefgreifende psychologische Auswirkungen.
Der Klimawandel und seine Folgen, wie extreme Wetterereignisse, steigende Meeresspiegel und schmelzende Gletscher sind psychologische Stressfaktoren, die langfristige Ängste und Sorgen verursachen. Studien zeigen, dass Luftverschmutzung mit einem erhöhten Risiko für Depressionen und Angstzuständen verbunden ist.
Die ständige Sorge um die Umwelt, die eigene Gesundheit und die Gesundheit der Angehörigen können auf Dauer zu den psychologischen Phänomenen Eco-Anxiety (Ängste und Sorgen im Zusammenhang mit der Umweltkrise und dem Gefühl, dass individuelle Maßnahmen nicht ausreichen, um den Klimawandel zu stoppen) und Eco-Guilt (Schuldgefühle und Scham durch das Gefühl, dass der eigene Lebensstil zur Umweltzerstörung beiträgt) führen.
Förderungsmaßnahme: Der Planetary Health Day
Die Verbindung von Gesundheit und Nachhaltigkeit ist komplex und vielschichtig, aber unverzichtbar für die Gestaltung einer lebenswerten Zukunft. Durch die Förderung umweltfreundlicher Praktiken, einem Bewusstsein für gesunde Lebensweisen und soziale Gerechtigkeit kann eine nachhaltige Entwicklung erreicht werden, die die Gesundheit der gegenwärtigen und zukünftigen Generationen sichert. Um diesem Vorhaben ein Stück näher zu kommen, findet am 06. September 2024 der digitale Planetary Health Day statt. Hier erwarten die Teilnehmenden Inhalte rund um das Thema Planetare Gesundheit. Damit wird ihr Bewusstsein in Bezug auf umweltbewusste Ernährung, ökologische Bewegung und eine nachhaltige Lebensweise nachhaltig geschult, was dazu beiträgt, dass sie sowohl ihre eigene Gesundheit als auch die unseres Planeten fördern können.